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Elektromodell Colibri

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SP-X/Jena.

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Die deutschen Universitäten entwickeln sich zu Schmieden der Elektromobilität. Nach dem Streetscooter der Technischen Hochschule Aachen rollt demnächst auch der Elektro-Einsitzer Colibri des Unternehmens Innovative Mobility Automobile (IMA) auf die Straßen. An der Entwicklung des E-Mobils ist die Technische Universität Chemnitz beteiligt. Die Mitarbeiter der Professur „Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung“ an der Uni Chemnitz entwarfen die innovative Innenausstattung des Elektroflitzers. Das gesamte Projekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Die Markteinführung ist für 2016 geplant. Die Colibri-Entwickler versprechen einen Preis von weniger als 10.000 Euro plus Miete für den Akku.

Trotz seiner kompakten Abmessungen (Länge: 2,75 m, Breite: 1,18 m, Höhe: 1,30 m) bietet der Colibri einen durchaus großzügigen Innenraum, in dem der einzige Sitz fest und tief montiert ist. Diese Sitzposition wurde gewählt, um den Fahrer im Falle eines seitlichen Aufpralls optimal zu schützen. Mit einem speziellen Hubmechanismus wird die Sitzfläche nach oben und unten bewegt, um das Ein- und Aussteigen zu erleichtern. Die Pedale sowie das Lenkrad lassen sich für Chauffeure mit einer Größe zwischen 1,58 und 1,98 Meter optimal einstellen. Im Kofferraum reicht der Platz für zwei Getränkekisten und eine Tasche. Nicht viel, aber für eine Stadtauto ausreichend.

Neben den Abmessungen trägt auch der Leichtbau-Rahmen auf Magnesium-Stahl-Basis zu günstigen Verbrauchswerten von sechs Kilowattstunden je 100 Kilometerbei. Trotz der Leichtbauweise sind die Entwickler davon überzeugt, dass der Einsitzer als erstes Modell seiner Klasse den EURO-NCAP-Crashtest bestehen wird.

Für den Antrieb sind zwei TwinDrive-Motoren mit insgesamt 24 kW/33 PS verantwortlich. Der Antrieb stammt von dem Unternehmen CTM, das sich auf extrem kompakte Motoren spezialisiert hat. Die Aggregate sind laut IMA nicht größer als eine Cola-Dose. Sie beschleunigen das Leichtgewicht auf 120 km/h und von Null auf 100 km/h in 9,9 Sekunden. Als Energiespeicher dient ein Akku auf Lithium-Eisen-Phosphat-Basis (Kapazität: 6,5 kW), der eine Reichweite von 110 km erreichen sowie kurze Ladezeiten von rund zwei Stunden an der Haushaltssteckdose bieten soll.

Der Innenraum unterscheidet sich vollkommen von konventionell angetriebenen Stadtflitzern. Die Bedienung basiert auf einer Tablet-Lösung, sodass sich der Colibri problemlos aus der Ferne bedienen lässt. So kann der Fahrer zum Beispiel das Fahrzeug nach seinen Wünschen klimatisieren, den aktuellen Ladezustand abrufen oder den Standort feststellen. Das Tablet bewährt sich auch als Element bei Carsharing-Fahrzeugen. Der Kunde kann beispielsweise persönliche Einstellungen vornehmen und sich über eine voreingestellte Route zum Bahnhof führen lassen, wo er zuvor einen Parkplatz reserviert hat und dort in den Zug umsteigen.

Neben Privatkunden avisieren die Verantwortlichen vor allem Flottenbetreiber wie Kommunen und Carsharing-Unternehmen. Nach Berechnungen des Herstellers spart zum Beispiel ein Carsharing-Anbieter, der in seiner Flotte von 800 Fahrzeugen 250 Colibri einsetzt, im Jahr bis zu 475.000 Euro. Demnach liegen die Einsparungen bei einer Laufleistung von 20.000 Kilometer dank der geringeren Mobilitätskosten gegenüber konventionell angetrieben Fahrzeugen pro Jahr bei rund 1900 Euro je Fahrzeug.

Foto: IMA

 

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